Weihnachtsfeier Bezirk II Ostbayern 13.12.2016


Kein Spieler lässt sich blicken.

Der Auswärtssieg des 1. FC Nürnberg vom Freitag sorgte natürlich für Freude. Doch der harte Kern der Clubfans aus dem Stiftland war trotzdem sauer. Die sportliche Leistung hatte damit nichts zu tun.

Leonberg. ( jr ) Riesenenttäuschung bei den treuen Anhängern in der Region: Obwohl angekündigt, erschien am Sonntagnachmittag kein Spieler des Zweitbundesligisten zur Weihnachtsfeier im Pfarr- und Jugendheim. Die Clubfans aus dem Bezirk II Ostbayern hatten eingeladen und weit mehr als 100 der eingefleischtesten Anhänger waren gekommen. Nur ein Spieler ließ sich nicht blicken. FCN-Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Thomas Grethlein kam allein (wir berichteten gestern im Sportteil) und bat um Verständnis. Er kündigte aber an, mit der sportlichen Leitung darüber sprechen zu wollen.

Zoigl nach Franken

Harry Kutzer, örtlicher Vorsitzender der Stiftländer Club-Fans, freute sich, dass die Weihnachtsfeier vor Ort stattfindet. Dass keiner der Kicker den Weg in die Oberpfalz fand, bedauerte er allerdings sehr. "Liebe Clubberer", hieß Landratsvertreter Roland Grillmeier die Fans aus ganz Ostbayern willkommen. "Wir Oberpfälzer verstehen uns mit den Franken eigentlich ganz gut, zumal unser liebster Minister der bekennende Clubfan Markus Söder ist", sagte der Mitterteicher Bürgermeister. Für die Nürnberger Gäste gab es ein Fass Zoiglbier und den Jubiläumsbierkrug der Stadt.

"Raus mit diesen Idioten"

Leonbergs Bürgermeister Johann Burger hatte es zunächst gar nicht glauben können, dass ausgerechnet sein Ort als Schauplatz der Weihnachtsfeier auserkoren war. Umso größer war seine Freude. Für die Zukunft wünschte er dem Nürnberger Club wieder mehr sportlichen Erfolg. Bezirkskoordinator Jürgen Altmann dankte dem FCN-Fanclub Stiftland für die Ausrichtung der Feier.

Sein Stellvertreter Georg Kraus verurteilte mit markigen Worten das Auftreten gewisser Fans, die diesen Namen nicht verdienten. "Raus mit diesen Idioten aus unseren Stadien", forderte er nach den Ausschreitungen in Karlsruhe, wo es fast zum Spielabbruch gekommen wäre. "Wir Fans leiden mit unserem Club und stehen für einen friedvollen sportlichen Wettstreit", bekräftigte er. Auch der Aufsichtsratsvorsitzende nannte das Verhalten einiger Club-Anhänger erschütternd. Thomas Grethlein kündigte Regressansprüche gegen diese Personen an, die dem Verein Schaden zufügten.

Fan-Beauftragter Jürgen Bergmann bat die Anwesenden um rechtzeitige Info, wenn ein Spieler der Lizenzspielermannschaft zu den Fanclubs kommen soll. Angesichts der sportlichen Leistungen des FCN sagte Bergmann: "Meine Haare sind wieder etwas grauer geworden. Die Ziele sind in dieser Saison überschaubar geworden." An die Stiftländer überreichte er einen Spielball mit allen Unterschriften der Nürnberger Kicker. Dazu gab es vier Freikarten für den FCN-Fanclub Stiftland für das nächste Zweitligaspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern.

Gedämpfte Hoffnung

Ein Höhepunkt war dann der Besuch des Nikolaus, der den Fans Mut für die Zukunft machte. In der anschließenden Runde stellte sich der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Thomas Grethlein den Fragen der Fans. "Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, doch nochmals an die Aufstiegsplätze ranschnuppern zu können", meinte er. Der Großteil der Club-Fans blieb da angesichts der aktuellen Tabellensituation und zehn Punkte hinter einem Aufstiegsplatz eher nüchtern.
Quelle: Der neue Tag

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