Burgstaller nicht zu halten. Auch in der Weihnachtszeit gibt es nicht nur frohe Botschaften. Thomas Grethlein, Aufsichtsratschef des 1. FC Nürnberg, musste bei der Weihnachtsfeier der Oberpfälzer Fanclubs in Leonberg einige unangenehme Wahrheiten verkünden. Leonberg. (mr) Sie müssen zwar nicht so leiden, wie ihre Kollegen von den Münchner "Löwen", doch auch die Fans des 1. FC Nürnberg machen einiges mit. Dass sie trotzdem zu ihrem Club stehen, zeigten auch die Fans aus der Region am Sonntag bei der Weihnachtsfeier der Fanclubs in Leonberg (Kreis Tirschenreuth). Der große Gemeindesaal war bis auf den vorletzten Platz gefüllt. Ein Platz blieb frei, der war für einen Club-Spieler reserviert. Der Platz blieb leer. "Es ist schon schade, dass kein Spieler mitgekommen ist", war nicht nur Harry Kutzer, Chef des gastgebenden Fanclubs Stiftland, etwas sauer. Aufsichtsratschef Thomas Grethlein har zwar in der Jugend auch beim Club gespielt, einen Profi kann er aber nicht ersetzen. Dennoch hatte der Chef des FCN-Kontrollgremiums einiges über die Vereinsstrategien zu erzählen. Nicht nur angenehmes. "Burgstaller ist nicht zu halten", verkündete er. Guido Burgstaller, derzeit mit Abstand treffsicherster Zweitliga-Torjäger, wolle unbedingt in die Bundesliga. Mit dem Club dürfte das auch in dieser Saison nichts werden. Der Vertrag des Österreichers läuft am Saisonende aus. "Unser Plan ist, dass er bis dahin bleibt", sagte der Aufsichtsrat. Ein Verkauf im Winter sei - Stand jetzt - nicht geplant. "Man muss aber schau'n, was sich im Januar tut." Positives hatte er von Patrick Erras zu melden. "Unser größtes Talent", nannte Grethlein den Raigeringer. Nach seiner schweren Knieverletzung glaubt der Funktionär, dass Erras nach der Winterpause wieder voll belastbar sei. Belastet war nach den ersten Spielen die Beziehung zwischen Vereinsführung und Trainer Alois Schwartz. "Wir sind ja alles andere als gut gestartet", blickte er noch einmal auf den miserablen Saisonstart zurück. "Aber wir haben Ruhe bewahrt." Da sind beim Club Trainer schon wegen weniger schlechten Statistiken gefeuert worden. Aber die Mannschaft habe mit ihrem Zwischenspurt weiter für Ruhe gesorgt. Für Unruhe sorgt immer wieder ein ganz kleiner Teil der Fans - mit finanziellen Folgen für den Verein. Grethlein nannte exemplarisch die von Club-Fans verursachte Spielunterbrechung Mitte Oktober in Karlsruhe. Sechs Täter seinen identifiziert, sagte der 58-Jährige. Der Club werde versuchen, sie in Regress zu nehmen. Ein Teil der Fans ist auch gegen die geplante Ausgliederung der Profiabteilung aus dem Hauptverein. "Ich bin auch Nostalgiker", sagte Grethlein, er sehe aber die Notwendigkeit für Veränderungen. Die ganze Sache werde intensiv diskutiert. Vor kurzem wurde eine Arbeitsgruppe eingesetzt. Auch Fans arbeiten dort mit. Mitte nächsten Jahres könnte es vielleicht eine Außerordentliche Mitgliederversammlung geben, die darüber abstimme. Er verspricht sich von einer neuen Struktur auch eine stärkere Sogwirkung auf Sponsoren, die man an der Gesellschaft eventuell mitbeteiligen könne. Bis dahin ist noch ein weiter Weg. Wie auch zur Erstliga-Rückkehr. Als einer sagt, dass es ja vielleicht mit dem Aufstieg noch in dieser Saison klappen könnte, meinte Fanclub-Boss Kutzer süffisant: "Wir steigen auf. Aber wann, das wissen wir noch nicht." Quelle: Der neue Tag